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Mein Besuch beim Avionics Workshop Salzburg

Von Lothar Lucks und Dr. Timm Preusser

Am Wochenende 13.-14.11.2021 fand in Salzburg ein Avionics Workshop der COPA University statt, und als eingeladener Vertreter der EMPOA konnte ich daran teilnehmen. COPA University ist der ausbildende Teil der COPA Safety and Education Foundation, und deren Programm wendet sich seit einigen Jahren an alle Piloten, die Technologically Advanced Airplanes (TAA) fliegen, und so kamen etwa 30 Piloten in Salzburg zusammen, die Mooney, Diamond, Piper und Cirrus fliegen.

Es war das erste Mal, dass so ein Workshop veranstaltet wurde, und alle waren gespannt, ob ihnen der Kurs was bringen wird oder nicht – er bringt mehr als erwartet, ist mein kurz zusammengefasstes Resumé.

Avionics Workshop

Der Samstag begann mit einem Plenum-Vortrag zum Thema „Automation Management. Hier wurde wirklich mal ins Detail gegangen, wie die verschiedenen Komponenten (Autopilot, GPS- und NAV-Empfänger, HSI) zusammenhängen, welche typischen Bedienungsfehler auftreten, wann Signalquellen sich automatisch umschalten und wann nicht, wie vertikale Navigation funktioniert. Da hat sich seit Einführung der PBN-Verfahren auch eine Menge geändert, und am Beispiel eines traurigen Unfalls, der hervorragend analysiert wurde, konnte man auch sehr betroffen werden – der wäre mit besserer Systemkenntnis vermutlich nicht passiert.

Avionics Workshop

Avionics Workshop

Danach wurden Gruppen gebildet, in denen auf verschiedenen Avionik-Plattformen gezielt eingegangen wurde: Ein Workshop ging auf G1000 ein, ein anderer auf GNS430/530, ein weiterer auf GTN650/750, und einer beschäftigte sich mit Avidyne IFD und R9 Systemen. Insgesamt verbrachten wir etwa 3 Stunden in den Workshops und behandelten von VFR bis IFR die Besonderheiten der Systeme. Ich habe ja seit 2 Jahren meine Mooney auf GTN650 aufgerüstet und kann nur sagen, dass ich viele Aspekte noch nicht verinnerlicht hatte, oder in anderen Worten, dass ich sehr viel dazu gelernt habe über Bedienung und Funktion – gerade im IFR Bereich. Gegen Abend kamen alle 4 Gruppen wieder zusammen zu einem Feedback-Gespräch, zu einer Einführung in ForeFlight, und zur Vorbereitung auf die Simulator-Sessions am Sonntag. Im Saal standen schon die 4 Simulatoren bereit (Procedure Trainer, genauer gesagt), und neugierig gingen wir schon mal an die Geräte heran. Die waren alle verschieden – tatsächlich mit G1000, GNS oder GTN Geräten ausgestattet, beeindruckend. Meine neugierige Nachfrage ergab, dass das Equipment allein einen Wert von etwa 50.000 Euro hat – sicherlich kein Spielzeug!

Avionics Workshop

Avionics Workshop

Avionics Workshop

Avionics Workshop

Am Sonntag Vormittag starteten dann die Sim-Sessions, jeweils 90 Minuten, ganz individuell mit einem Teilnehmer, einem Procedure Trainer und einem Fluglehrer – und das Ganze mal vier. Diese Sessions gingen bis Sonntag Nachmittag, je nach Einteilung. Die Fluglehrer gingen sehr individuell auf die Teilnehmer ein, und dadurch, dass man sich schon am Vortag kennengelernt und die Systeme besprochen hatte, kam man sehr schnell rein. Die Sims liefen pausenlos und reibungslos, und die Teilnehmer waren wirklich beeindruckt von der Realitätsnähe. Und hier und da gingen „Lichter auf“ und man hörte raunen, „ah, jetzt hab ich das endlich verstanden“. Bisher hatte ich keine intensive Erfahrung mit solchen Geräten, aber es ist klar, dass sie eine ausgezeichnete Ergänzung sind zum Flug im realen Flugzeug. Die Pausentaste, die Möglichkeit des Rewind und vor allem die Gespräche mit dem Fluglehrer, in Ruhe und ohne den Stress des realen Fluges, sind Gold wert.

Avionics Workshop

Werde ich da nächstes Jahr wieder hingehen, und möchte ich das Training allen Mooniacs empfehlen? Eindeutig „Ja!“. Das hat aber auch mit der guten Organisation, der freundlichen Atmosphäre im Hotel Laschensky-Hof, und den wirklich guten Fluglehrern von der FTA Flugtraining Aschaffenburg zu tun, die sich intensiv und individuell um jeden Teilnehmer gekümmert haben.