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Reisebericht Troyes – Île d’Yeu 2017

(von Lukas Straubinger und David Kromka)

Groß war das Interesse an der vorzüglich von Philippe Coffinet organisierten Reise zu unseren französischen Fliegerfreunden nach Troyes und auf die Île d’Yeu.

Auf verschiedensten Wegen reisten die Mooniacs aus ganz Europa nach Troyes an. Ganze 27 Mooneys, eine Piper Malibu und eine Autobesatzung mit drei Mooniacs konnten in Troyes bei einem kleinen Snack in den Werkstätten von Troyes Aviation begrüßt werden, bevor nach dem Einchecken ins nahe gelegene Hotel die Jahreshauptversammlung und zu später Stunde ein wunderbares Abendessen auf dem Programm standen.

Der Freitagmorgen stand ganz im Zeichen der Fliegerei. Alle Piloten wurden zu einem mooneyspezifischen Technikseminar eingeladen. Dabei reichte die Bandbreite der Themen vom manuellen Ausfahren des Fahrwerks über die Motorboroskopie und die Ölanalyse bis hin zu dem allseits diskutierten Thema der 8,33kHz Funkgeräte. Nicht unerwähnt bleiben darf das typisch französische Mittagsbuffet und der damit einhergehende Stehempfang bei Troyes Aviation.

Für alle weniger Technikinteressierten stand ein Bus bereit, um einen Shoppingbesuch in einem nahegelegenen Outlet zu ermöglichen.

Frisch gestärkt waren zur Mittagszeit alle für das bevorstehende Kulturprogramm gerüstet. Per Bus besuchten wir keine geringere Sektkellerei, als die des ehemaligen Präsidenten Barack Obama. Die Champagnerkellerei DRAPPIER in Urville hieß alle Mooniacs herzlich willkommen und begeisterte mit einer Führung durch die teils jahrhundertealten Keller des Hauses. Am Ende der Führung stand die bereits sehr erwartete Verköstigung mit den edelsten Tropfen des Hauses auf dem Tagesprogramm und mancher Mooniac freute sich, an diesem Tag nicht mehr fliegen zu müssen und kalkulierte aufgrund der eingekauften Champagnerkisten genau sein maximales Abfluggewicht für seine Mooney. Unser Busfahrer brachte uns anschließend bei strahlendem Sonnenschein nach Colombey-les-deux-Eglises, um die ehemalige Residenz der französischen Generals Charles de Gaulle zu besichtigen. Beeindruckt von der gesamten Anlage, verweilte die Reisegruppe noch vor Ort, um schließlich die Rückreise in das gemeinsame Hotel am Flugplatz in Troyes anzutreten, denn der Höhepunkt des Tages stand noch bevor. Die EMPOA lud die gesamte Gruppe zu einem Galadiner in die Hostellerie La Montagne ein, die nicht weniger als einen Stern im Guide Michelin zu verzeichnen hat. Bei einem sehr schönen Ambiente klang der Abend aus und neue Bekanntschaften wurden geknüpft sowie bestehende gepflegt.

Müde und sehr zufrieden erreichten alle per Bus nach Mitternacht das Hotel. Nicht wenige ließen zu später Stunde die bisherige Reise bei einem Cognac in der Lobby des Hotels Revue passieren und freuten sich schon auf die Weiterreise in Richtung französischer Atlantikküste ….

Auf Richtung Westen

Nach einem ausgedehnten Frühstück hoben die Mooneys in einen blauen Himmel über der Champagne ab. Nur unser Vizepräsident Philippe benötigte einen zweiten Anlauf, nachdem eine Temperaturanzeige ungewöhnliche Werte lieferte. Dank des professionellen Supports von Troyes Aviation konnte ein echter Fehler jedoch schnell ausgeschlossen werden und so war aus die D-ETLS unterwegs in Richtung Westen.

Einige Mooneys nutzten die Gelegenheit für einen Tankstopp entlang des Weges, denn die Île d’Yeu verfügt über kein AVGAS. Der Anflug auf die rund 25 Kilometer vor der Küste liegende Atlantikinsel ist einfach, aber dennoch ein fliegerisches Highlight. Die in der Nordwestecke der Insel gelegene Piste erlaubte allen ein schönes Küstensightseeing vor der Landung.

Der örtliche Fliegerclub hatte entsprechend Parkraum für unsere Speedmachines auf dem kleinen Asphalt-Vorfeld freigehalten und ein Einwinker brachte unsere Mooneys in eine schöne Formation. Da in Frankreich das Essen natürlich nicht zu kurz kommen darf, ging es direkt im Anschluß an die Landung in ein eigens für die EMPOA-Mooniacs aufgebautes Zelt am Flugplatz, wo wir ein Choucroute de la Mer genießen durften. Verschiedene Fisch- und Meeresfrüchtearten waren mit Sauerkraut und Kartoffeln gemischt und es wurde fleißig mit Wein und Bier nachgespült. Manche Mooniacs wollten gar nicht Richtung Hotel, sodass ein kleiner Kreis bei Rotwein und Cigarren weiterhin die Flugplatzatmosphäre genoß.

Im kleinen Hafenort Port Joinville waren die Mooniacs in zwei verschiedenen kleinen Inselhotels untergebracht und machten sich gleich an die Erkundung der Promenade und der zahlreichen Cafés. Schon bald allerdings war jedoch Abfahrt mit dem Bus auf die andere Inselseite zum malerischen Hummerhafen Port de la Meule. Nach einem kleinen Spaziergang zur Kapelle oder entlang des Hafenbeckens fanden sich alle im Restaurant ein, wo direkt ein hausgemachter Punch serviert wurde. Nach einer Vorspeise mit Muscheln wurde wiederum Fisch serviert. Viel zu schnell ging dieser Abend zu Ende, doch ein harter Kern von feierwütigen Mooniacs machte sich mit den lokalen Piloten auf ins Nachtleben der Insel. Dort wurde zu Livemusik und bei jeder Menge Publikum in den Kneipen noch bis weit nach Mitternacht weitergefeiert.

Am Sonntag war der Himmel erst noch etwas milchig und die Temperaturen recht frisch. Dies tat der Inselrundfahrt mit dem kleinen Touristenzug jedoch keinen Abbruch und während zweier unterhaltsamer Stunden konnten wir alle wichtigen Orte der Insel kennenlernen.

Ein Teil der Mooniacs musste bereits am Sonntag wieder Richtung Homebase abfliegen. Unser Fliegerkamerad Henri-Jean lud einige Crews zuvor noch zu sich nach Hause ein, wo wir einen kleinen Aperitif genießen konnten. Am Nachmittag machte sich rund die Hälfte der Besatzungen wieder auf zum Festland. Die anderen Mooniacs verbrachten einen weiteren schönen Abend im Restaurant Port Baron in Port Joinville, bevor sie am Montag Richtung Heimat abhoben oder die Erkundungstour in Richtung Belle Île fortsetzten. Eine gelungene EMPOA-Reise fand ihr Ende, bei dem sich die fliegerischen und kulinarischen Qualitäten Frankreichs von seiner besten Seite zeigten.

Lukas Straubinger und David Kromka