Skip to main content

Bericht von der Mooney-Reise Picardie/Scillies

David Kromka

Es war wieder mal eine ordentliche Anzahl Speedmachines, die sich am 23. Juni Richtung französischer Picardie aufmachte. 17 Mooneys waren am frühen Nachmittag auf dem Flugplatz Eu-Tréport-Mers gelandet. Auf dem Hinweg waren im Osten nur wenige kleine Schauer zu umfliegen, denn im Gegensatz zum Vortag mit schweren Gewittern war es wieder einmal ein sehr schöner sonniger Flugtag geworden.

Der Empfang auf dem gepflegten kleinen Platz durch den örtlichen Aéroclub war französisch-unkompliziert: man konnte es sich auf der Terrasse im Sonnenschein gemütlich machen und sich an einem kleinen, aber feinen Büffet mit lokalen Spezialitäten und Snacks versorgen. Natürlich kamen auch After-Landing-Bier und Wein nicht zu kurz, sodass die Landungen der eintreffenden Maschinen gut kommentiert werden konnten. Am späteren Nachmittag stand unser Reisebus zum Hotel bereit, wo allerdings nur schnell eingecheckt wurde. Wenig später ging es mit dem Bus direkt weiter zur Abfahrtstelle des Chemin de Fer de Baie de Somme. Die kleine Schmalspurbahn fährt sehr malerisch an der Küste und im Mündungsgebiet des Flusses Somme nach Le Crotoy, einem vor allem zu Anfang des 20. Jahrhunderts sehr berühmten Badeort, der aber auch heute noch mit vielen schönen Restaurants lockt. Besonders begeistert waren einige Mooniacs, als auf halber Strecke eine sogenannte Gruppenausfahrt zusammen mit einem anderen Zug aus dem Bahnhof stattfand.

Das Abendessen wurde von den Mooniacs sehr gut angenommen, da es aus einem klassisch-französische Menü mit mehreren Auswahlmöglichkeiten bestand. Auch die Meeresfrüchte spielten hierbei eine wichtige Rolle. Nachdem wir bei der Busabfahrt erst noch eine Crew vergessen hatten und nach zehn Minuten nochmal umkehren mussten, konnten wir im Hotel alle eine entspannte Nacht genießen.

Am kommenden Morgen ging es individuell hoch zum Flugplatz und die Motoren wurden angelassen. Alle Besatzungen mussten über einen Zollflugplatz ausreisen, da sich die örtliche Zollbehörde nicht auf eine Kontrolle vor Ort in Eu-Mers einlassen wollte. Daher landeten die Maschinen im gerade mal zehn Minuten entfernten Le Touquet, wo ausgezollt und getankt wurde. Hier war anfangs die Wolkenuntergrenze noch eine gewisse Herausforderung, aber alle Besatzungen meisterten diese ohne Probleme. Danach begann für alle ein wunderbarer Flug in strahlendem Sonnenschein über den Kanal an die englische Südküste und an dieser entlang Richtung Westen nach Cornwall. Nach knapp zwei Stunden Flugzeit plus/minus waren die Scilly-Inseln vor Land’s End erreicht und die Mooniacs setzten zum Anflug auf den St. Mary’s Flughafen an. Mitunter war die Towercrew trotz entsprechender Anmeldung leicht überfordert, sodass eine Maschine fast 40 Minuten in die Warteschleife musste.

Per Taxi oder auch zu Fuß ging es in unser sehr hübsches und durchaus nobles Hotel, bevor wir uns am Hafen für das Supper Boat nach St. Agnes wiedertrafen. Dort stand ein kleiner Inselrundgang auf dem Programm und es wurde im sehr britischen Pub „Turk’s Head“ ein klassischer Pubfood aufgetischt: Fisch und Chips oder Cumberland-Bratwurst mit Kartoffelbrei. Dazu gab es englisches Bier, vor allem Ale. Nach der Heimfahrt tranken einige noch einen Absacker in einer der Hafenkneipen.

Am kommenden Morgen ging es nach dem reichhaltigen britischen Frühstück wieder auf ein Boot, doch diesmal auf die kleine Insel Bryher, wo wir für eine knappe Stunde den einzigen Nieselregen der gesamten Reise erlebten. Doch schon zur Überfahrt nach Tresco war es wieder komplett sonnig und wir konnten die Farben des botanischen Gartens in ihrer vollen Pracht erleben. Der Rundgang durch dieses Juwel englischer Gartenkunst war für manche Piloten allerdings verkürzt, da sie in der Inselkneipe versackt waren. Nach der Rückkehr nach St. Mary’s genossen wir noch ein feines Drei-Gang-Menü in unserem Hotel.

Der kommende Vormittag war dann für die Abflüge reserviert und hintereinander starteten die Speedmachines mit Ost- und Südkurs von der schildkrötenartigen Landebahn. Einige flogen wieder über Le Touquet zurück, andere machten noch einen Stopp auf den Kanalinseln. Am Abend konnten alle eine sichere Landemeldung abgeben: eine wirklich besondere Reise mit tollen Erlebnissen ging zu Ende.